Charta des Modellquartiers Eggarten-Siedlung

Alle Projektbeteiligten der Eggarten-Siedlung haben sich verpflichtet, eine Charta als verbindliche Grundlage für die Planung, Realisierung und den späteren Betrieb des Modellquartiers anzuerkennen. Sie gilt auch als Leitlinie für die Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München.

Festgeschrieben sind darin sechs Themenfelder:

1

Dauerhaft sicheres Wohnen für alle

Das Modellquartier wird die Zusammensetzung der Münchner Wohnbevölkerung in ihrer sozialen und kulturellen Vielfalt widerspiegeln. Die Wohnungsangebote richten sich an alle Einkommensschichten und ermöglichen auch unterschiedliche Formen des inklusiven Wohnens. Ein großer Teil wird durch Genossenschaften errichtet – mit langen Mietpreisbindungen von bis zu 60 Jahren.

2

Ein grünes Quartier

Durch eine flächensparende Bauweise, umfangreiche Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz und eine strukturreiche Gestaltung der öffentlichen und privaten Grünflächen wird ein Quartier entstehen, wo Stadt und Natur kein Widerspruch sind.

3

Quartier der kurzen Wege

In der Eggarten-Siedlung soll die Trennung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit/Erholung überwunden werden. Deshalb werden Flächen angeboten, die sich für vielfältige gewerbliche, kulturelle und soziale Nutzungen eignen. So können auch Versorgungsdefizite in der umgebenden Nachbarschaft abgebaut werden.

4

Ein klimafreundliches Quartier

Im Sinne eines energetischen Modellquartiers wird eine CO2-neutrale Energieversorgung des Quartiers entwickelt, die auf Wärme und Strom aus lokalen erneuerbaren Energien basiert. Ziel ist eine umfassende Minimierung der Treibhausgasemissionen und ein hoher Anteil erneuerbarer Energien bei einem optimalen energetischen Gebäudestandard.

5

Baustein der Mobilitätswende

Die Bewohner*innen der Eggarten-Siedlung sollen genauso mobil sein können wie heute – durch alternative Angebote. Das Quartier selbst wird weitgehend autofrei gestaltet. Die Wohngebäude erhalten keine Pkw-Tiefgaragen. Sammelgaragen an den Quartiersenden machen Tiefgaragen entbehrlich. Gut ausgebaute Fuß- und Radverkehr, vielfältige Sharing-Angebote und eine verbesserte Anbindung an den ÖPNV reduzieren den PKW-Nutzung deutlich.

6

Kommunikation, Mitwirkung, Selbstorganisation

Ein kontinuierlicher Dialog mit den Bürger*innen soll einen transparenten Informationsfluss über den gesamten Planungsprozess hinweg gewährleisten. Angestrebt wird ein hohes Maß an Selbstorganisation bei der Planung und Gestaltung des Wohnumfeldes und beim späteren Betrieb der Gemeinschaftseinrichtungen. Dazu ist auch ausdrücklich die Nachbarschaft eingeladen.