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Vielfalt und Gemeinschaft: Soziale Strukturen in der Eggarten-Siedlung

Mit der Eggarten-Siedlung möchten wir einen Ort schaffen, an dem sich die Bewohner*innen nicht nur in ihren eigenen vier Wänden wohlfühlen, sondern auch gerne Zeit im Quartier verbringen. Nach dem Motto: „Raus aus in den vier Wänden, rein in das soziale Leben“ werden Bereiche wie die vielfältigen öffentlichen Grünflächen, Innenhöfe, gemeinschaftlich nutzbare Dachterrassen, Nachbarschaftszentren oder auch die attraktiven und zahlreichen Angebote in den Erdgeschosszonen einladen, das Miteinander zu stärken. Der Schlüssel zu diesem Ziel liegt in der durchdachten und bereits heute begonnenen Gestaltung von Gebäuden, Räumen und Freiflächen im gesamten Quartier.
Um dieses Konzept zu verwirklichen, planen wir folgende Institutionen, Einrichtungen und Flächen für die zukünftigen Bewohner*innen der Eggarten-Siedlung:

(Planungsstand: Oktober 2024)

Rahmenplanung, Grafik: Studio Wessendorf/Atelier Loidl
Rahmenplanung, Grafik: Studio Wessendorf/Atelier Loidl

Soziale Einrichtungen und Institutionen

Die Eggarten-Siedlung wird ein Abbild der Münchner Stadtgesellschaft im Kleinen sein. Ob Familien, WGs, Alleinlebende, Senior*innen bis hin zu in Not geratene oder pflegebedürftige Menschen – alle Menschen sollen hier ein Angebot erhalten.

Besonders jungen Familien wird der Alltag durch die geplanten sechs Kindertagesstätten an fünf Standorten im Quartier erleichtert. Auch eine Grundschule mit Sportflächen ist geplant und ermöglicht kurze Schulwege. Die Sportflächen stehen zudem nachmittags den Vereinen zur Verfügung.

Herzstück des Quartierlebens ist der Quartiertreff, der direkt am zentralen Eggartenplatz entsteht. Hier befindet sich die räumliche Basis für das Quartiersmanagement, verbunden mit einem attraktiven gastronomischen Angebot. Darüber hinaus soll der Ort Treffpunkt und Anlaufstelle für alle Anwohner*innen sein. Konkret ist eine Informationsstelle für Mobilitätsfragen und allgemeine Quartiersfragen geplant.

Darüber hinaus ist ein Flexi-Heim für in Not geratene Familien vorgesehen. Dabei handelt es sich um eine soziale Einrichtung in München, die speziell für die vorübergehende Unterbringung von wohnungslosen Haushalten konzipiert wurde. Diese Einrichtungen bieten Apartments mit integrierter Küchenzeile und Badezimmer sowie Gemeinschaftsräume.

Für Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, sich selbst zu versorgen, gibt es das Angebot von Pflege-WGs, die in das genossenschaftliche Wohnungsangebot integriert werden.

Lebendige Erdgeschossnutzung für Austausch und Begegnung

Erdgeschossnutzung: Studio Wessendorf/Atelier Loidl
Erdgeschossnutzung: Studio Wessendorf/Atelier Loidl

Austausch und Begegnung können in der Eggarten-Siedlung nicht nur in den sozialen Einrichtungen stattfinden, sondern auch durch eine lebendige Erdgeschossnutzung. Geplant sind ein bis zwei Nahversorger und ergänzende Kleingewerbe- und Einzelhandelseinheiten für die Alltagsversorgung, die sich um einen entstehenden Marktplatz gruppieren. Darüber hinaus sind Dienstleistungen in verschiedenen Erdgeschossen, Coworking-Spaces sowie Gesundheitseinrichtungen und ärztliche Versorgungsangebote vorgesehen.

Ergänzend sollen besondere Wohnformen entstehen, die Wohnen und Arbeiten kombinieren, z. B. als Maisonette mit einem Arbeitsbereich für Freiberufler im Erdgeschoss und darüber liegenden Wohnräumen im ersten Obergeschoss.

Nachhaltige Mobilität und mehr Freiraum

Durch die Schaffung eines autoarmen Quartiers wird viel Erschließungsfläche eingespart. Lediglich einige Kurzzeitparkplätze für die Anlieferung entlang des inneren Erschließungsrings und einige wenige Stellplätze für mobilitätseingeschränkte Personen im Quartier sind vorgesehen. Die verkehrsarme Gestaltung ermöglicht es den Bewohner*innen, insbesondere Kindern und Jugendlichen, sich frei und sicher vor der Haustür aufzuhalten und die Wohnwege als erweiterte Spielfläche zu nutzen – ohne ständige Beaufsichtigung durch die Eltern.

Autos können in den drei Quartiersgaragen mit integrierten Mobilitätsstationen am Rand des Quartiers abgestellt werden. Diese bieten Platz für Autos, Fahrräder, Paketstationen, Carsharing sowie Sharing-Angebote für Kleinmobilität wie Lastenräder, Fahrradanhänger, Trolleys und Bollerwagen für den Transport auf den letzten Metern zur eigenen Wohnung. Mit dieser innovativen Lösung schaffen wir eine umweltfreundliche und praktische Mobilität, die gleichzeitig den Raum für Begegnungen und Aktivitäten im Quartier erweitert.

Gemeinschaftliche und flexible Angebote in Gebäuden

Unser Ziel ist es, Wohnraum zu schaffen, der den vielfältigen Bedürfnissen der Gesellschaft auch bei sich ändernden Lebensentwürfen gerecht wird. Deshalb bieten wir unterschiedliche Wohnungstypen und flexibel nutzbare Gemeinschaftsräume an. In unseren Wohnanlagen gibt es Gemeinschaftsräume, die als Werkstatt, Atelier, Partyraum, Spielzimmer, Büro, Gästewohnung oder Quartierskantine genutzt werden können. Diese Räume sind multifunktional gestaltet, so dass sie je nach Bedarf angepasst werden können.

Diese Raumangebote innerhalb des Wohnprogramms sind insbesondere vor dem Hintergrund eines steigenden Anteils von Single-Haushalten wichtig. Einzeln möchten sich die Bewohner*innen all diese zusätzlichen Räume sicherlich nicht leisten, aber durch die gemeinsame Nutzung wird ein breiteres Angebot für alle möglich, ohne dass die eigene Wohnung mehr Fläche haben muss. Ganz nebenbei wird so der Gefahr der Vereinsamung im Alltag entgegengewirkt. Auch für Familien sind die Gemeinschaftsräume ein attraktives Angebot, um nachbarschaftliche Kontakte zu knüpfen.

Freiraumflächen zur gemeinschaftlichen Nutzung

Grünflächen: Studio Wessendorf/Erdgeschossnutzung:
Grünflächen: Studio Wessendorf/Atelier Loidl

Auch im Außenraum im und um das Quartier sind zahlreiche Grün- und Aufenthaltsflächen vorgesehen, die zur Erholung und zum gemeinschaftlichen Miteinander beitragen.

Der Eggartenplatz bildet als öffentlicher Platz das grüne Herz des Quartiers. Hier gibt es viele baumbestandene Grünflächen, um ausreichend verschattete Aufenthaltsbereiche mit Sitzmöglichkeiten, Spiel- und Bewegungsflächen anzubieten.

Im Quartier entsteht viel „gemeinschaftliches Grün“. Auf dem Gartenplatz wird eine große Fläche für ‚Urban Gardening’ eingerichtet, welche durch die Bewohner*innen, ggf. unterstützt durch das Quartiersmanagement, gestaltet, organisiert und unterhalten wird. Auch in zahlreichen Innenhöfen, auf breiteren Vorzonen der Gebäude und auf den Dachflächen schaffen wir die nötige Infrastruktur für und gemeinschaftliches und individuelles Gärtnern sowie einladende Aufenthaltsbereiche.

Am Nordrand des Quartiers können sich die zukünftigen Bewohner*innen auf die neuen Eggärten freuen. Es handelt sich um eine Gemeinschaftsfläche, ähnlich den Innenhöfen, die aber durch ihre offene Lage am Quartierseingang einen öffentlicheren Charakter erhält. Die Nutzung kann eine Mischung aus Aufenthalt, Spiel und gärtnerischer Nutzung sein – auch das liegt in der Hand der Bewohner*innen.

Besonders hervorzuheben ist außerdem das Quartiersdach auf einem der Parkhäuser, das mit einem Gewächshaus, Nutzgarten und weiteren Grün- und Terrassenflächen geplant ist.

Öffentlicher Park – auch für umliegende Anwohner*innen

Ein großer öffentlicher Park säumt das Quartier im Süden und Osten und steht nicht nur der Quartiersgemeinschaft des Eggartens, sondern auch den umliegenden Anwohner*innen offen.

Der Südpark bietet intensive Erholungsflächen mit Rasenflächen für informelles Spiel oder Picknick, Spiel und Bewegungsangebote für alle Altersgruppen sowie den angrenzend gelegenen Sportflächen für Schul- und Vereinsport. Der Ostpark wird sehr naturbelassen eingerichtet, um weiterhin Raum für eine artenreiche Flora und Fauna zu bieten. Ein Naturspielplatz und Naturlehrpfad bieten Parkbesucher*innen hier eine Kombination aus Erholung, Naturerlebnis und Umweltbildung.

Wir wollen damit eine Umgebung und eine soziale Struktur schaffen, in der sich alle Generationen wohlfühlen und entfalten können.